Moin!
Tja, es hat sich angekündigt… „Vielleicht reden wir jetzt schon das letzte Mal über tatsächlich gespielten Fußball?“ – die Frage habe ich am Ende der Einleitung zum letzten Ergebnisüberblick in den Raum gestellt, und noch am Sonntagabend hat der HFV die komplette Aussetzung des Spielbetriebs verkündet. Bis auf unbestimmte Zeit ruht jetzt der Ball. Vielleicht geht es in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ja noch weiter, aber da der Kreis Pinneberg nur noch 10 SportlerInnen gemeinsam beim Sporttreiben erlaubt und PI keine einsame Insel im Meer ist, dürfte vom SHFV in dieser Woche eine ähnliche Entscheidung zu erwarten sein. In weiser Vorraussicht hatte man in Kiel die Spielklassen schon geteilt und kürzere Spielpläne angesetzt – je fünf Spieltage pro Staffel in der „regulären“ Saison und jeweils 10 Spieltage in Auf- und Abstiegsrunde. In Hamburg dagegen war ein kompletter 22er-Spielplan angesetzt worden – was sich nun rächen könnte.
Regionalliga Nord
Es ist eng in der Staffel A, aber müsste sie abgebrochen werden, wären der SV Henstedt-Ulzburg und der HSV in der Aufstiegsrunde. HU fühlte sich auswärts auf Platz 14 neben dem Bremer Weserstadion richtig wohl und gewann bei Werder II. satt mit 5:1. Die Tore teilten sich eine Torjägerin und eine, die eher nicht für ihre Treffsicherheit berühmt ist und doch in der Torschützenliste der Liga auf Platz zwei rangiert. Das erste ihrer zwei Tore erzielte Franziska Hilmer nach 23 Minuten, kurz vor der Pause erhöhte Melena Lux. Das 3:0 zehn Minuten nach Wiederbeginn durch Lux bedeutete spätestens die Vorentscheidung, auch wenn Werders Marlene Menzel nochmal verkürzte. Doch Lux und Hilmer machten den Kantersieg perfekt. Und trotzdem sind die Schleswig-Holsteinerinnen nur dank des Derbysiegs gegen den HSV Tabellenführer. Denn die Rothosen lauern nur einen Punkt dahinter und haben nach dem 9:1 gegen den VfL Jesteburg mit 20:4 nicht nur mehr Tore geschossen, sondern auch weniger kassiert als alle anderen Teams der Staffel. Den Anfang machte Anne van Bonn, die in der Vorwoche schon getroffen hatte, nach 13 Minuten, und nachdem Diane Hennings kurz darauf erhöht hatte, traf van Bonn auch zum 3:0. Jetzt war Hennings wieder dran. Emilia Hirche und Larissa Mühlhaus stellten auf 6:0, ehe Svenja Benecke kurz vor der Pause für den Jesteburger Ehrentreffer sorgte. Im zweiten Durchgang ließ es der HSV etwas gemächlicher angehen, fixierte den Endstand durch weitere Tore von Sarah Stöckmann, Emilia Hirche und Henrike Juraschek per Elfmeter. Für den VfL Jesteburg ist die Abstiegsrunde praktisch nicht mehr zu vermeiden. Den dritten Platz belegt aktuell ATS Buntentor. Die Bremerinnen siegten gegen Burg Gretesch mit 3:0 und überholten damit den Stadtrivalen Werder II., ebenso wie der Osnabrücker SC, der sich auch dank zweier Tore von Lilly-Joline Abelmann bei Jahn Delmenhorst mit 3:1 durchsetzte.
Nur für ein Hamburger Team in Staffel B gab es Grund zur Freude: St. Pauli gewann das Derby gegen den TSC Wellingsbüttel durch das Tor von Verena Mannes in der 15. Minute mit 1:0 und belegt mit drei Punkten Platz vier, direkt hinter Welle, die wegen der mehr geschossenen Tore den Rang in der Aufstiegsrunde belegen. Der Walddörfer verpasste beim TuS Büppel die Chance, Rang zwei zu erobern, und unterlag in Varel mit 2:3. Anna-Lena Vasel traf zwar doppelt, verkürzte aber beide Male nur, ihr zweiter Treffer fiel zudem erst in der 89. Minute und damit zu spät. Sie bleiben damit eine von fünf Mannschaften, die drei Punkte aufweisen. Holstein Kiel, mit vier Punkten Zweiter, war spielfrei. Einzig Hannover 96 hält sich aus dem Trubel heraus und zieht einsam seine Bahnen. Beim SV Meppen II. holten sie den dritten Sieg im vierten Spiel, und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist ihnen fast nicht mehr zu nehmen. Nach Pausenrückstand sorgte Anna-Lena Füllkrug mit zwei Treffern für die Wende.
Oberliga Hamburg
Zwei Spiele waren ausgefallen. In Egenbüttel konnte das Spiel gegen Bergedorf 85 nicht stattfinden, weil eine Gästespielerin positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Das gleiche Problem gab es beim Tabellenführer ETV, weshalb das Auswärtsspiel beim TuS Berne ausfiel.
Beiden Spielerinnen sei an dieser Stelle eine schnelle und vor allem symptomfreie Genesung gewünscht!
Damit konnte der SC Victoria vorerst die alleinige Tabellenspitze übernehmen. Gegen den HTB gerieten sie aber zunächst durch Rückkehrerin Michelle Klingemann nach vier Minuten in Rückstand. Nele Schwedler besorgte den 1:1-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel traf Sara Akbulut zur Lokstedter Führung, und kurz vor Schluss machte Emma Nill den Sack zu. Ärger dürfte bei Vicky-Coach Dennis Wolf dennoch aufgekommen sein, denn Lena Marie Goretzka verkürzte in der 92. Minute noch einmal. Damit hätte Union Tornesch einen Sieg mit drei Toren Unterschied gebraucht, um selbst auf Platz eins zu klettern. Bei Concordia lief es aber ganz anders, und der FCU kassierte eine 2:3-Pleite. Nach einem Tor von Lina Dörrie sah es während des Halbzeittees noch gut aus. Direkt nach dem Wiederbeginn glich allerdings Altmeisterin Nadine Odzakovic (35) aus. Clara Heller und Antonia Leiseder drehten die Partie komplett, während Finia Pohl erst in der Nachspielzeit auf 2:3 aus Unions-Sicht verkürzen konnte. Auf Platz vier rückte der Walddörfer SV II., der gegen Grün-Weiß Eimsbüttel mit 4:0 siegte. Saskia Schmook und Senta Biermann produzierten einen Doppelschlag zum 2:0-Pausenstand, Biermann und Greta Schierhorn stellten den Endstand her. Noch bitterer für Grün-Weiß ist, dass Torhüterin Sabina Raszczyk beim Neustart der Liga zunächst gesperrt sein wird: Sie sah wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte.
Das Resultat des Wochenendes kam allerdings aus Norderstedt vom Spiel des HSV II. gegen den SC Eilbek. Beide spielten vor allem in der ersten Halbzeit allem Anschein nach ohne Abwehr, aber mit viel Sturm. Nach 16 Minuten stand es 2:0 für den HSV durch die Tore von Aryanna Naward und Hannah Diekhoff. Nach 44 Minuten führte wiederum Eilbek mit 3:2, weil Ex-Rothose Larissa Holland, sowie Nathalie Zadach und Doreen Langhans zuschlugen. Halbzeitstand? Von wegen. Julijana Mavrak glich im Gegenzug aus. 3:3 zur Pause. Eilbek wollte den Sieg, und Farina Leiendecker trug mit dem 3:4 in der 55. Minute ihren Teil dazu bei. Am Ende hatte aber der HSV die Nase vorn, weil Naward sowie Mia Mayer mit ihrem zweiten Tor im Dress des HSV für den 5:4-Endstand besorgten. Schade – wenn es unterhaltsam wird, kommt die Zwangspause…
Landesliga
Coronafrei (hoffentlich) konnte die Landesliga alle ihre sechs Partien austragen. Der Bramfelder SV kristallisiert sich zunehmend als Kandidat für den Aufstieg in die Oberliga heraus. Bei Komet Blankenese gab es mit 7:0 den vierten Sieg im vierten Spiel. Emma Frings erzielte das erste ihrer zwei Tore zur Führung. Außerdem trafen Mareile Kern, Melanie Günther, Luisa Kern und Lene Petersen. Komet unterlief zudem ein Eigentor. Der Moorreger SV eroberte mit einem 5:2-Sieg gegen Germania Schnelsen Platz zwei zurück. Drei der Treffer steuerte Isabel Herden bei, die Moorrege zwei Mal in Führung schoss. Leidtragende waren die Frauen von Altona 93, die etwas überraschend eine 2:6-Pleite gegen den TuS Appen kassierten. Es ging schon in der dritten Minute mit dem 0:1 durch Lara Casper los. Zum 3:0-Pausenstand erhöhten Sophie Plautz und die vom HSV gekommene Manja Rickert. Hoffte Altona nach dem 1:3 von Linda Apenburg auf eine Wende, wurde diese Hoffnung mit dem 1:4 von Michelle Rückert jäh zerstört. Plautz vom Strafstoßpunkt und Rickert aus dem Spiel heraus machten das halbe Dutzend voll, Christina Gough konnte zwischenzeitlich nur auf 2:5 verkürzen. Der FC St. Pauli II. hätte den AFC ebenfalls überholen können, gegen den HEBC reichte es aber nur zu einem 1:1. Marie Prangs Ausgleichstor rettete den einen Punkt. Trotz des Punktgewinns rutschten die Gäste aus Eimsbüttel auf einen direkten Abstiegsplatz, weil der Niendorfer TSV das Kellerduell bei Welle II. mit 2:0 für sich entschied. Und zwar buchstäblich auf den letzten Drücker: Katrin Slotty traf zum 0:1 in der 88. Minute, den endgültigen K. O. besiegelte Nicol Hirdler zwei Minuten später. Den ersten Sieg feierte der SC Sternschanze. Nach zwanzig Minuten lagen sie 0:2 zurück, dann schaffte Lisa Wiedemann mit einem Tor vor und einem nach der Halbzeit den Ausgleich. SCALA schlug durch Lena Eggers zwar mit dem 2:3 zurück, aber Leah Schüller und letztlich Nuray Hill drehten das Spiel mit 4:3 zugunsten der Schanzenkickerinnen.
Bezirksliga West
Während das Spiel des ETV II. bei Komet Blankenese II. aufgrund des Eimsbütteler Corona-Falls ausfallen musste, konnte der HSV III. seine Tabellenführung festigen. Dabei verdoppelte er mal eben seine Anzahl geschossener Tore – von 16 auf 32. Gegen einen überforderten Tabellenletzten SC Ellerau, der nun in vier Partien 40 Gegentore kassiert hat, war Lara Jona mit vier Toren erfolgreichste Schützin, gefolgt von Amely Jaekel und Stefanie Pätzmann mit je drei Treffern. Für Ellerau verkürzten Fatima Rahimy auf 1:5 und Anna Kutscheid auf 2:10. Platz zwei übernimmt zunächst der andere HSV, Barmbek-Uhlenhorst, durch einen 11:0-Auswärtssieg beim FC St. Pauli III.. Auch hier gab es eine Vierfachschützin: Franziska Sander. Luisa Puls war dreifach erfolgreich. Damit büßte auch der SV Eidelstedt seinen dritten Rang ein – trotz eines 6:2-Sieges gegen den SC Sternschanze II., bei dem sich Amanda Adjei und Sophie Remmele die Treffer paritätisch aufteilten. Im Derby kassierte Union Tornesch II. bei der SG FC Elmshorn/Lieth eine 0:6-Niederlage. Jeweils zwei Tore gingen auf die Konten von Yasmin Wittorf, Ayleen Wittorf und Jenny Krohn. Altona 93 II. bleibt mit null Punkten Vorletzter. Auch im Heimspiel gegen Grün-Weiß Eimsbüttel II. war nichts zu holen, es gab ein 0:3.
Bezirksliga Ost
Die gute Nachricht ist: Der 1. FFC Elbinsel spielt noch. Gegen den SV Altengamme gelang auch das erste Saisontor, dennoch ging das Heimspiel des Schlusslichts erwartungsgemäß mit 1:4 verloren. Dafür sorgten Mandy Neuwerk und Alina Stein mit je zwei Treffern. Der SVA rückte damit auf Platz vier vor, hinter TuRa Harksheide, die beim VSG Stapelfeld 6:0 gewannen. Dabei trafen Leonie Ottilige und Nina Wojna doppelt. Zwei Doppel- und zwei Dreifachtorschützinnen gab es beim 15:1 des SV Wilhelmsburg gegen FTSV Lorbeer, wodurch sich der SVW die Tabellenführung über die bessere Tordifferenz zurückholte. Jennifer Witthöft und Jana Schrader waren je drei Mal erfolgreich, Sarah Scheerer und Joanna Au je zwei Mal. Dabei war Lorbeer sogar durch Milena Wittig nach vier Minuten in Führung gegangen. Der SC Condor schaffte gegen ab der 73. Minute dezimierte Uhlenhorsterinnen von UH-Adler – Torhüterin Annika Eichmann hatte die Rote Karte gesehen, was sogar der Tickerbetreiber des SCC als „viel zu harte Entscheidung“ bezeichnete – nur ein 3:1. Da stand das Endergebnis, das durch Tore von Sofia Damaschke (2) und Jolie Buerschaper zustande gekommen war, schon fest. Der Ahrensburger TSV verschaffte sich mit einem 4:0 gegen Bergedorf 85 II. Luft nach unten. Die Partie zwischen dem Rahlstedter SC und dem SC Vier- und Marschlande fiel wegen eines Corona-Verdachtsfalls aus.
Kreisliga 01
Das Kreisduell zwischen dem Moorreger SV II. und dem VfL Pinneberg fiel aus – der Grund ist allerdings unbekannt. Auch die Partie des SV Rugenbergen gegen Concordia III. fiel flach, hier trat allerdings der SVR nicht an, und das zum zweiten Mal in dieser Saison. Da scheint ein Rückzug bevorzustehen. Cordis Dritte hat damit zwar zwei Siege auf dem Konto, schafft aber trotzdem nicht den Sprung von Platz sieben. Sportlich entschieden wurde das Spiel zwischen dem SC Nienstedten und der SV Halstenbek-Rellingen. Denise Beckert sicherte mit ihrem Tor in der 40. Minute dem Gastgeber im Quellental die Tabellenführung. Die SG Union 03/BSV 19 gab die rote Laterne mit einem 6:1-Kracher gegen den SV Eidelstedt II. ab und verbesserte sich, auch durch das Nichtantretens von Rugenbergen, auf Platz acht. Frauke Ladleif freute sich in der ersten Hälfte über einen Dreierpack. Eine unerwartete Pleite kassierte der Tabellenzweite Altona 93 III. gegen den SV Groß Borstel. Zwei Tore von Friedrike Hohlfeld konnten eine 2:6-Heimpleite nicht verhindern. Blau-Weiß 96 Schenefeld bedankte sich und sprang mit einem 10:0-Kantersieg über Grün-Weiß Eimsbüttel III. auf Rang zwei. Joanne Gerhardt ließ es richtig krachen und traf fünffach, darunter ein lupenreiner 12-Minuten-Hattrick.
Kreisliga 02
Der SC Victoria II. musste für die Verteidigung der Tabellenführung nichts tun – die Nordlichter im NSV traten nicht an. Zweiter bleibt der ETV III., der im Gegensatz zu den anderen beiden Teams antreten konnte und den TSV Reinbek im Verfolgerduell 8:0 schlug. Nur halb so viele Tore erzielte der Walddörfer SV III. beim FC St. Pauli IV., es reichte aber trotzdem zu Platz drei. Lia-Sophie Kröpsch erzielte die letzten beiden Treffer binnen 60 Sekunden. Im Kellerduell freute sich der Meiendorfer SV über den ersten Saisonsieg. Das gleiche Gefühl genoss Concordia II. nach dem 9:0-Erfolg gegen den TuS Dassendorf. Mareike Tittmann und Lara Heby netzten doppelt, Alexandra Wuttke sogar vierfach. Als Remisköniginnen erwiesen sich einmal mehr die Frauen vom SC Eilbek II., die zum dritten Mal in vier Spielen die Punkte teilen. Mehri Ceylan von der SG UH-Adler/Paloma machte mit ihrem Ausgleichstreffer in der 78. Minute die Hoffnungen der Eilbekerinnen auf den zweiten Dreier zunichte.
Oberliga Schleswig-Holstein
In der Aufstiegsrunde hat der TSV Siems erwartungsgemäß seine Favoritenrolle mit einem 8:1 gegen den TSV Russee zementiert. Fünf der Tore gingen auf das Konto von Madeline Gieseler. Den Kieler Ehrentreffer markierte Eve Saine, die auch mit 43 Jahren immer noch eine wichtige Stütze des Teams ist. Im zweiten Spiel bezwang TuRa Meldorf den IF Stjernen Flensborg mit 2:1 und drehte einen 0:1-Pausenrückstand. Das Spiel des SSC Hagen Ahrensburg beim SV Neuenbrook/Rethwisch war von vornherein auf den 29. November verlegt.
Auf das gleiche Wochenende geschoben wurden auch alle Spiele der Abstiegsrunde. Bei zweien war das schon klar, das Duell zwischen Risum-Lindholm und dem Kieler MTV wurde jetzt erst verlegt.
Oberliga Niedersachsen
In Niedersachsen gab es zwei Spiele ohne Lüneburger Beteiligung. Die SG TiMoNo gewann ihre beiden Spiele jeweils mit 2:0, am Freitag bei Eintracht-Rivale Union Meppen und am Sonntag bei Schlusslicht TSV Abbehausen. Beide Spiele wurden durch Doppelpacks entschieden. Die SG TiMoNo ist damit zum Tabellenführer aufgestiegen.
Ausblick
Düster.
Herzlichst,
Euer Fuxi
