Die Saison läuft

Dana Marquardt 2017

Am Wochenende begann in der 2. Bundesliga die Saison. Für den SV Henstedt-Ulzburg stand zum Auftakt ein Auswärtsspiel bei der U20 der TSG Hoffenheim auf dem Plan. Leider bezahlten sie ihre frühe Frechheit teuer: Dana Marquardt erzielte in der 2. Minute das ligaweit erste Tor dieser Spielzeit und brachte damit den SVHU in Führung. Hoffenheim antwortete offensiv und verdiente sich nach 21 Minuten den Ausgleich durch Naika Reissner, die wie Marquardt ihr erstes Zweitligaspiel bestritt. Das 1:1 war auch der Pausenstand. Lange blieb es dabei, und HU gelang es beinahe eine halbe Stunde der zweiten Hälfte lang, kaum etwas zuzulassen. Nach dem 1:2 der ehemaligen U15-Nationalspielerin Mara Alber – in ihrem ersten Zweitligaspiel – brachen aber die Dämme, und innerhalb von zehn Minuten zog die TSG nach Treffern von Leonie Gebert und nochmal Alber auf 4:1 davon. Das war auch der Endstand. Vorerst erster Tabellenführer ist der SV Meppen, der Aufsteiger SV Elversberg mit 5:0 putzte. Hoffenheim ist zusammen mit Eintracht Frankfurt II. Zweiter; die Eintracht-Reserve schlug den FC Ingolstadt mit 4:1. Außerdem bescherte Nastassja Lein ihrem 1. FC Nürnberg mit einem lupenreinen Hattrick einen 3:0-Sieg beim FC Bayern München II., die SG 99 Andernach besiegte Borussia Bocholt mit 3:1, und dank des zweiten Treffers von Maria Lange in der 93. Minute fuhr RB Leipzig einen 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg II. ein. Abgeschlossen wird der Spieltag aber erst am Mittwoch, wenn der FSV Gütersloh den MSV Duisburg empfängt.

In Hamburg stand eine Woche nach dem Lotto-Pokal-Auftakt der erste Saisonspieltag an. (Fragt sich nur, wie lange der Ball noch läuft, bei einer hamburgweiten Inzidenz von 77,8 – ein Wert, bei dem die vergangene Saison längst abgebrochen worden war.)

Erster Spitzenreiter der Oberliga ist der Eimsbütteler TV, dem unter anderem drei Tore von Hannah Paulini zu einem 6:0 verhalf. Auf Platz zwei folgt der HSV II., der gegen den SC Eilbek dank einer frühen Roten Karte für die Gäste vorzeitig als Sieger schien: Nach Toren von Janine Minta (4.) und Julijana Mavrak (6.) sowie dem Platzverweis (10.) verwandelte Hannah Diekhoff den fälligen Strafstoß zum 3:0. Das 4:0 der eingewechselten Lucy Schwark bekräftigte diesen Eindruck nur. Aber Sandra Jahn, Lea Schlegel und Ex-HSVerin Emma Burdorf-Sick machten es eine Viertelstunde vor Schluss spannend. Diekhoffs 5:3 konnten dezimierte Eilbekerinnen dann aber nicht mehr egalisieren. Noch ein Tor mehr fiel in Bergedorf gegen den Harburger TB, und das Spiel war noch wechselhafter. Elma Tanudjajas frühe Führung für die Elster drehten Merle Müller und Simay Özkan per Elfmeter postwendend. Tanudjajas Ausgleich nach 29 Minuten konterte ein Doppelschlag von Melanie Moelter (31., 33.) zum 4:2-Pausenstand für den HTB. Vielleicht brachte eine neue Torhüterin den Gastgeberinnen Stabilität, denn in Halbzeit zwei drehten Mena Ahmadi, Shiva Fannipour und Tanudjaja mit ihrem dritten Tor in der 87. Minute das Spiel zum spektakulären 5:4-Heimsieg.

Drama gab es auch in Berne. Ein Kopfball von Ramona Struck brachte den TuS gegen den WTSV Concordia früh in Führung. Merle Weber besorgte nach 70 Minuten den Ausgleich. Das bessere Ende hatte Berne für sich, Jenny Thiele netzte in der 85. Minute zum 2:1-Sieg ein. Laut fussball.de-Ticker gab es nach Ende der elfminütigen (!) Nachspielzeit noch Rote Karten für Concordianerin Michelle Hille und ihren Coach Dennis Dreke. Weniger spektakulär, aber mit dem gleichen Ergebnis endete der Vergleich zwischen dem in diesem Fall siegreichen SC Egenbüttel und Grün-Weiß Eimsbüttel. Im Abendspiel trennten sich die Liga-Mitfavoriten Union Tornesch und SC Victoria 1:1. Josefin Lutz rettete dem Gastgeber aus dem Kreis Pinneberg mit ihrem Tor in der 47. Minute einen Punkt. Mareile Kern hatte für Vicky nach 20 Minuten eingenetzt.

Erster Spitzenreiter der Landesliga ist der Niendorfer TSV durch ein 3:0 beim TSC Wellingsbüttel II.. Die Tore fielen zwischen der 68. und 74. Minute, das letzte besorgte eine Spielerin, deren Namen man schon lange nicht mehr gehört hat: Christine Schoknecht (früher HSV, SV Henstedt-Ulzburg). Den zweiten Sieg des Tages fuhr die Zweite des FC St. Pauli im Kiezderby gegen Sternschanze ein. Entscheidend waren drei Tore von Faith-Blessing Bosompim, die nicht nur den frühen Rückstand ausgleichen konnte, sondern auch zwei Mal zur Führung traf. In den weiteren drei Partien gab es jeweils Punkteteilungen. Altona 93 reichte gegen Komet Blankenese eine 3:0-Pausenführung durch zwei Mal Christina Gough und Julia Harbarth nicht. Bis zur 75. Minute glich Komet zum 3:3 aus. Den erneuten Altonaer Führungstreffer von Mieke Keyenburg konnte Blankenese zum 4:4-Endstand egalisieren. Ein 3:3 gab es zwischen dem SC Alstertal-Langenhorn und dem Bramfelder SV. SCALAs 2:0 bügelten Juliana Mainka und Emma Frings noch vor dem Seitenwechsel wieder glatt. In der 60. Minute ging der BSV durch Melanie Günther in Front, aber Marisa Loley stellte nur Sekunden später auf 3:3. Mit 1:1 trennten sich der HEBC und der Moorreger SV. Tatjana Rosemann erzielte die 1:0-Pausenführung, Linda Zemke sicherte Moorrege einen Zähler. Das Spiel zwischen Germania Schnelsen und TuS Appen war abgesetzt worden.

Die Bezirksliga West begann am Samstag mit einem Kantersieg der Dritten vom HSV beim SC Ellerau. Mit 7:0 setzten sie sich gleich auf Platz 1, der auch nach den Sonntagsspielen Bestand hatte. Jennifer Albert schlug gleich drei Mal zu, die Rothosen führten zur Pause schon mit 6:0. Zweiter ist ebenfalls ein HSV, nämlich der HSV Barmbek-Uhlenhorst, der bei Union Tornesch II. mit 5:0 siegte. Die nächsten vier Teams haben jeweils eine Tordifferenz von +3, das Standardergebnis des Sonntags war 4:1. Mit diesem Ergebnis schlug der ETV II. den SC Nienstedten, der SV Eidelstedt den SC Sternschanze II. (drei Tore von Melissa Winter) und Komet Blankenese II. auswärts die SG FC Elmshorn/Lieth. Grün-Weiß Eimsbüttel II. schaffte „nur“ ein 3:0 beim FC St. Pauli III..

In der Oststaffel kanzelte die Zweite des SC Victoria den Rahlstedter SC auf fremdem Geläuf mit 13:1 ab. Drei der Treffer besorgte Marai Wolf, drei weitere gingen auf das Konto von Caroline Kuhlmann. Es war zwar das torreichste Spiel des Tages, aber bei weitem nicht das einzige. Acht Tore fielen auf zwei weiteren Plätzen. Condor sicherte sich mit einem 8:0 gegen UH-Adler. Jeweils drei Treffer gingen auf die Konten von Jolie Buerschaper und Katharina Weiske. Ganze fünf Tore markierte Johanna Hornung vom SC Vier- und Marschlande beim 7:1 auswärts bei Lorbeer. Damit sind die Ochsenwerderanerinnen allerdings nur Vierte, denn TuRa Harksheide schoss den SV Altengamme auswärts mit 7:0 ab. Anouk Stadelmann war die „unglückliche“ Norderstedterin, die sich mit einem Treffer begnügen musste, während Kristina Jahnke, Jonna Appel und Nina Wojna je zwei Mal erfolgreich waren. Geradezu gnädig waren dagegen der Ahrensburger TSV und der SV Wilhelmsburg. Beide gewannen ihre Spiele bei Bergedorf 85 II. bzw. VSG Stapelfeld mit 4:0.

Die Kreisliga 01 sah am Samstag einen zweistelligen Sieg. Blau-Weiß 96 Schenefeld bezwang den SV Rugenbergen mit 11:0. Joanne Gerhardt knipste fünf Mal, Leonie Stieglitz dreifach. Im Duell der Dritten besiegte der SC Sternschanze III. Grün-Weiß Eimsbüttel III. mit 8:2. Dabei ging GWE zwei Mal in Führung, Sternschanze egalisierte beide Male vor der Pause. Erst im zweiten Durchgang zogen die Kiezkickerinnen davon. Der VfL Pinneberg fuhr einen 5:1-Auswärtssieg beim SC Victoria III. ein. Anna Aschmutat markierte drei der Treffer. Der SV Eidelstedt II. und SC Alstertal-Langenhorn II. hatten spielfrei, der SV Hörnerkirchen und die Nordlichter im NSV treffen sich erst am 2. Oktober.

Die Nummer eins der Kreisliga 02 ist Altona 93 II. nach einem 7:3 gegen die SG UH-Adler/Paloma. Die erste Halbzeit wogte hin und her, die SG egalisierte einen 0:2-Rückstand nach 8 Minuten und kam nach erneutem Rückstand zum 3:3. Kurz vor der Pause knipste Friedrike Hohlfeld mit ihrem zweiten Tor das 4:3. Diesen Halbzeitstand bauten die Gastgeberinnen im zweiten Spielabschnitt aus. Platz zwei belegt der SC Eilbek II. durch ein 5:1 gegen den Meiendorfer SV. Alle Eilbeker Tore fielen in den ersten 32 Minuten. Lisa-Marie Walter bescherte mit zwei Toren dem SC Condor II. nach 0:2-Rückstand einen 3:2-Heimsieg gegen den Harburger TB II., für den Natalie Polczynski ebenfalls zwei Mal treffsicher war. Der Walddörfer SV III. und der Eimsbütteler TV III. sowie der TSV Reinbek und Concordia II. trennten sich jeweils 1:1. Das Spiel Bramfelder SV II. gegen FC St. Pauli IV. wurde abgesetzt.

Im Lotto-Pokal Schleswig-Holsteins gab es die ersten Partien. Am Sonntag setzte sich der SSC Hagen Ahrensburg beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm mit 3:2 durch. Charlotte Kuziek eröffnete den Torreigen in der 48. Minute und brachte den SSC nach dem Ausgleich von Aileen Tobiesen (54.) postwendend erneut in Führung. Diese baute Marleen Stahmer elf Minuten später aus. Spannend wurde es nach 83 Minuten wieder, als Pina Rohde verkürzte. Mehr als das schafften die Friesinnen jedoch nicht mehr, und die Ahrensburgerinnen stehen damit im Viertelfinale. Dort treffen sie am 2. September auswärts auf die SG Langenhorn/Enge-Sande, die am Freitag bei der SG Wilstermarsch im Duell der Landesligisten mit 3:0 gewann. Etwas überraschend schied Oberligist SV Neuenbrook/Rethwisch bei der SG NieBar (Spielgemeinschaft aus SV Nienkattbek und TuS Bargstedt) aus der Landesliga mit 0:3 aus.

Am nächsten Wochenende geht es mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter. Der SV Henstedt-Ulzburg muss nach Herne zum westfälischen Landesligisten SpVgg Horsthausen, der HSV reist zum Regionalliga-Rivalen Holstein Kiel, wo der Einstand für Neu-Coach Lewe Timm gleich eine Feuertaufe wird. In der Oberliga kämpfen der SC Egenbüttel (bei Walddörfer II.), der SC Victoria und der HSV II. am Samstag um die vorübergehende Tabellenführung, der ETV kann am Sonntag bei Concordia nachziehen. Im niedersächsischen Pokal spielt der VfL Jesteburg beim SV Eintracht Lüneburg.

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